Literatur und Recht in der römisch-griechischen Tradition
Literature and Law in the Greco-Roman Tradition

Organized by

Nikolaos Zagklas
Senior Fellow 2023–2024

Cardelle de Hartmann Carmen
Associate Fellow

José Luis Alonso

Informations

Veranstaltungsort & Informationen zur Accessibility: Meridian Hall, Collegium Helveticum

Dies ist eine öffentliche Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt. In der anschliessenden Diskussion können Fragen auch auf Englisch gestellt und beantwortet werden.

Nach der von Aristoteles (Rhetorik 1.3: 1358a-b) aufgestellten antiken Theorie wird die Rhetorik in drei Kategorien unterteilt, die drei Redegattungen beinhalten: die Gerichtsrede (génos dikanikón), die politische Rede (génos symbouleutikón) sowie die Gelegenheitsrede bzw. Festrede (génos epideiktikón). Obwohl die letztgenannte Form der Rhetorik in der nachklassischen Zeit vorherrschte, fand die Gerichtsrede weiterhin Verwendung. So verfassten viele mittelalterliche Gelehrte Texte, die uns seltene Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Gerichtsrede und Festrede gewähren.

Auf einer allgemeineren Ebene wurden Literatur (einschließlich der Gelegenheits- bzw. Festrede) und Rechtstexte aufgrund ihrer Gegensätze (Fiktion vs. Realität, literarische vs. prosaische Texte usw.) oft als zwei verschiedene Kategorien behandelt. Die Frage ist jedoch, ob diese Textgattungen sich tatsächlich derart voneinander unterscheiden oder nicht vielmehr zahlreiche Überschneidungen und Zusammenhänge zwischen ihnen bestehen. In der Paneldiskussion werden u.a. Fragen nach den Beziehungen zwischen Literatur und Recht im Mittelpunkt stehen, so beispielsweise, warum gewisse literarische Texte,, wie z.B. Gedichte, die Form eines Rechtsdokuments haben oder ob es umgekehrt juristische Texte gibt, die literarisch überformt sind.

Die Paneldiskussion mit Ulrike Babusiaux (University of Zurich), Florian Hartmann (RWTH Aachen University, Deutschland) und José-Domingo Rodríguez Martín (Universität Wien, Österreich) wird sich auf diese faszinierenden Bezüge zwischen Literatur, Rhetorik und Jurisprudenz konzentrieren und diese ausführlich diskutieren.